Die Stars der Sommernachtsgala 2025
BiografienVeröffentlicht: 16/05/2025
Die junge Mezzosopranistin Siphokazi Molteno reüssierte bereits an der New Yorker Metropolitan Opera und ist auf dem Weg zur Weltspitze. Michael Spyres ist einer der herausragenden Tenöre unserer Zeit, der von Belcanto bis zu den schweren Wagner-Helden und sogar als Baritenor das Publikum begeistert. Klavierlegende und Festivalchef Rudolf Buchbinder begeistert seit Jahrzehnten mit Modellaufführungen der großen Klavierliteratur Publikum und Fachwelt. Der französische Dirigenten Fabien Gabel gibt mit der Sommernachtsgala 2025 sein Einstandskonzert als Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich.
Siphokazi Molteno
Die südafrikanische Mezzosopranistin Siphokazi Molteno steht an der Schwelle zu einer großen Karriere und ist im Begriff, eine der wichtigsten Stimmen ihrer Generation zu werden. In der Saison 2024/25 debütierte sie in der New Yorker Carnegie Hall im Rahmen der Konzertreihe «Voices from South Africa» sowie mit dem Dallas Symphony Orchestra unter Fabio Luisi als Solistin in dem neulich wiederentdeckten «Stabat Mater» der amerikanischen Komponistin Julia Perry. Ebenso feierte sie ihr Debüt als Flora in Giuseppe Verdis «La traviata» an der Dallas Opera. Seit der laufenden Spielzeit ist sie Ensemblemitglied des Teatro Regio di Torino, wo sie ihr Debüt als Cherubino in «Le nozze di Figaro» gab, gefolgt von Auftritten als Rosina in «Il barbiere di Siviglia», Maddalena und Giovanna in «Rigoletto», Yelena Ivanovna Popova in William Waltons selten gespieltem «The Bear» und La volpe in Pierangelo Valtinonis Opernvertonung von Antoine de Saint-Exupérys beliebtem «Il piccolo principe». In Grafenegg ist sie in der Sommernachtsgala zum ersten Mal zu erleben.
In der Saison 2025/26 wird sie als Bersi in «Andrea Chénier» an die Metropolitan Opera zurückkehren; die Produktion wird weltweit in Kinos übertragen. Weiters sind ihr Hausdebüt an der Lyric Opera of Kansas City in der Titelrolle von «La cenerentola» geplant, Rosina in «Il barbiere di Siviglia» an der Calgary Opera, ihr Debüt mit dem Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel sowie ein Solorezital in der Londoner Wigmore Hall mit dem Pianisten Kamal Khan.
Als Absolventin des Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera gab Siphokazi Molteno ihr Debüt auf der Hauptbühne der Met als Flora in «La traviata», gefolgt von Sœur Mathilde in Francis Poulencs «Dialogues des Carmélites». Davor war sie Mitglied des Young Artist Program an der Cape Town Opera, wo sie für ihre Darbietungen als Dorabella (2022) und Romeo (2020) zweimal mit dem Fleur Du Cap Theatre Award ausgezeichnet wurde. Außerdem war sie Finalistin beim Operalia-Wettbewerb, wurde mit dem Rising Star Award beim Glyndebourne Opera Cup 2020 ausgezeichnet und erhielt 2017 sowohl den Ana María Martínez Encouragement Award als auch den Audience Choice Award bei der Eleanor McCollum Competition der Houston Grand Opera.
Siphokazi Molteno verfügt über Abschlüsse der Nelson Mandela University und der University of Cape Town, wo sie von Patrick Tikolo unterrichtet wurde. Außerdem nahm sie an Sommerprogrammen des Ravinia Festivals, des Aspen Music Festivals und des Crescendo Summer Institute teil.
Michael Spyres
Michael Spyres zählt zu den herausragenden Tenören unserer Zeit, der an den renommierten internationalen Opernhäusern, bei Festivals und in den großen Konzertsälen gefeiert wird. Als einziger aktiver Baritenor unserer Zeit erreichte er Kultstatus. Er singt ein breites Repertoire von Barock über Klassik bis hin zur Musik des 20. Jahrhunderts und gilt als Experte für Belcanto, Romantik und französische Grand Opéra. In jüngster Zeit etablierte sich der in Missouri geborene Künstler als einer der gefragtesten Tenöre des deutschen Heldenrepertoires. Sein Wagner-Debüt gab er 2024 an der Opéra du Rhin als Lohengrin. Bei den Wagner-Festspielen 2024 feierte er sein Haus- und Rollendebüt als Siegmund in «Die Walküre», 2025 kehrt er für Siegmund und für seinen ersten Stolzing in einer Neuproduktion von «Die Meistersinger von Nürnberg» nach Bayreuth zurück. Für 2026 ist unter anderem sein erster Tristan in Wagners «Tristan und Isolde» an der Metropolitan Opera geplant.
Weitere Auftritte in der Saison 2024/25 führten ihn an die Wiener Staatsoper als Florestan in Ludwig van Beethovens «Fidelio», als Bacchus in Richard Strauss’ «Ariadne auf Naxos» und in der Titelrolle von Hans Pfitzners «Palestrina» unter der Leitung von Christian Thielemann. An der Houston Grand Opera gibt er sein Rollendebüt als Manrico in Giuseppe Verdis «Il trovatore», während seine Konzertengagements Gustav Mahlers «Lieder eines fahrenden Gesellen» und Benjamin Brittens «Les Illuminations» mit dem St. Louis Symphony Orchestra umfassen, Hector Berlioz’ «Les nuits d’été» an der Philharmonie Luxemburg sowie Georg Friedrich Händels «Jephtha» mit Il pomo d’oro in Paris, Madrid, Dortmund, Turku, Budapest und Katowice. Außerdem gab er Solokonzerte in London, Essen und Lissabon.
Als künstlerischer Leiter der Operngesellschaft seiner Heimatstadt, der Ozarks Lyric Opera, übersetzt Michael Spyres auch Libretti, gibt Meisterkurse und begleitet junge Künstler:innen in ihrer Karriere. In den vergangenen Jahren produzierte er zahlreiche Veranstaltungen, darunter 15 Opern und fünf Galakonzerte. Michael Spyres ist Preisträger des International Opera Award 2024, des Oper! und Opus Klassik Awards 2024 sowie des Gramophone Classical Music Award 2022. Im Jahr 2021 wurde er von der französischen Regierung mit dem Orden «Chevalier des Arts et des Lettres» ausgezeichnet.
Rudolf Buchbinder
Rudolf Buchbinder zählt zu den legendären Interpreten unserer Zeit. Die Autorität einer mehr als 60 Jahre währenden Karriere verbindet sich in seinem Klavierspiel auf einzigartige Weise mit Esprit und Spontaneität. Tradition und Innovation, Werktreue und Freiheit, Authentizität und Weltoffenheit verschmelzen in seiner Lesart der großen Klavierliteratur. Buchbinder ist Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker, der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, der Wiener Konzerthausgesellschaft, der Wiener Symphoniker und des Israel Philharmonic Orchestra. Er ist der erste Solist, dem die Sächsische Staatskapelle Dresden die Goldene Ehrennadel verlieh.
Als maßstabsetzend gilt Rudolf Buchbinder insbesondere als Interpret der Werke Ludwig van Beethovens. Über 60 Mal führte er das Œuvre der 32 Klaviersonaten Beethovens bisher auf der ganzen Welt zyklisch auf und entwickelte deren Interpretationsgeschichte über Jahrzehnte weiter. Mit der Edition BUCHBINDER:BEETHOVEN veröffentlichte die Deutsche Grammophon eine Gesamtaufnahme der 32 Klaviersonaten sowie der fünf Klavierkonzerte und setzte damit zwei herausragenden Buchbinder-Beethoven-Zyklen der jüngsten Zeit ein klingendes Denkmal. Als erster Pianist spielte Buchbinder bei den Salzburger Festspielen 2014 sämtliche Beethoven-Klaviersonaten innerhalb eines Festspiel-Sommers. Als Beitrag zu Beethovens 250. Geburtstag initiierte er einen Zyklus von «Neuen Diabelli-Variationen». Unter dem Titel «The Diabelli Project» erschien die Weltersteinspielung bei Deutsche Grammophon und markierte den Auftakt von Buchbinders exklusiver Partnerschaft mit dem Label.
Als Künstlerischer Leiter verantwortet Rudolf Buchbinder das Grafenegg Festival, das seit seiner Gründung im Jahr 2007 zu den einflussreichsten Orchesterfestivals in Europa gehört.
Rudolf Buchbinder hat eine Autobiografie mit dem Titel «Da Capo» veröffentlicht sowie das Buch «Mein Beethoven – Leben mit dem Meister». Sein neuestes Buch «Der letzte Walzer» erschien zur Uraufführung der «Neuen Diabelli-Variationen» im März 2020.
Fabien Gabel
Der 1975 in Paris geborene Fabien Gabel übernimmt mit der Sommernachtsgala 2025 die Position des Chefdirigenten beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Von 2012 bis 2021 wirkte er als Chefdirigent des Orchestre symphonique de Québec. Regelmäßig steht er am Pult internationaler Spitzenorchester, darunter das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre National de France, das Oslo und das Helsinki Philharmonic Orchestra, das Cleveland Orchestra und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin. In der Konzertsaison 24–25 kehrte er auch zum Chicago Symphony Orchestra, zum Luzerner Sinfonieorchester, zum Belgian National Orchestra, zum Malmö Symphony Orchestra und zum Melbourne Symphony Orchestra zurück. Im Oktober 2025 debütiert er an der Metropolitan Opera in New York, wo er im Herbst dieses Jahres acht Vorstellungen von Georges Bizets Oper «Carmen» dirigiert.
Der 1975 in Paris geborene Gabel kehrt seit mehreren Jahren regelmäßig zum Tonkünstler-Orchester Niederösterreich zurück und stand unter anderem beim Osterkonzert 2023 in Grafenegg mit Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium «Paulus» am Pult des Orchesters. Sein Debüt bei den Tonkünstlern sowie im Musikverein Wien und im Festspielhaus St. Pölten hatte er im April 2019 unter anderem mit Erich Wolfgang Korngolds Sinfonietta für großes Orchester gegeben.
«Da habe ich zum ersten Mal gespürt, dass die Chemie stimmt. Das Orchester gab mir genau den Klang, den ich für dieses Stück haben wollte», erinnert er sich.
In seinen Konzertprogrammen mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich wird Fabien Gabel neben dem Stammrepertoire von der Klassik über die Romantik nicht zuletzt die Werke der sogenannten Zweiten Wiener Schule und jener Komponisten aufführen, die an der Grenze zwischen Spätromantik und Moderne wirkten und deren Schaffen eng mit Wien verbunden ist. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf den Werken französischer Komponisten liegen. Sein besonderes Augenmerk richtet der designierte Tonkünstler-Chefdirigent dabei auf die Verbindungen zwischen Wien und Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Das Tonkünstler-Orchester mit seinen fünf Residenzen im Musikverein Wien und in Niederösterreich zählt zu den größten und wichtigsten musikalischen Botschaftern Österreichs. Eine mehr als 75-jährige Tradition verbindet das Orchester mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein. In Grafenegg, im Festspielhaus St. Pölten und in der Kurstadt Baden treten die Tonkünstler als Residenzorchester auf, ebenso im Stadttheater Wiener Neustadt, das sie nach mehrjährigem Umbau im November 2024 mit einer glanzvollen Gala wiedereröffneten.
Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das Orchesterrepertoire von der Klassik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musizierenden und Publikum geschätzt. Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi, Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren Chefdirigenten des Orchesters. Seit der Saison 15–16 wurde es von Yutaka Sado geleitet, Fabien Gabel folgt ihm im Juni 2025 nach. Tourneen führten die Tonkünstler zuletzt nach Großbritannien, Deutschland, Japan und Tschechien. Zahlreiche CD-Aufnahmen spiegeln ihr vielseitiges künstlerisches Profil wider: Im orchestereigenen Label erscheinen bis zu vier CDs pro Jahr, zumeist als Live-Mitschnitte aus dem Musikverein Wien.
Sommernachtsgala
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich · Siphokazi Molteno · Michael Spyres · Rudolf Buchbinder · Fabien Gabel
GALAPROGRAMM ZUM SOMMERBEGINN
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Tonkünstler-Orchester Niederösterreich · Siphokazi Molteno · Michael Spyres · Rudolf Buchbinder · Fabien Gabel
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