Türchen Neun

Der «Día de la Inmaculada Concepción de María» (Tag der Unbefleckten Empfängnis) ist ein bedeutender Feiertag in Argentinien, der jedes Jahr am 8. Dezember gefeiert wird. Dieser Feiertag läutet die Weihnachtszeit ein und wird mit einigen Traditionen, wie religiösen Prozessionen oder dem Schmücken von Häusern und Altären zelebriert. Auch der Weihnachtsbaum - meist aus Plastik, da man Nadelbäume in Argentinien vergeblich sucht - wird bereits an diesem Tag aufgestellt, oder auch traditionelle Weihnachtskrippen und Kränze mit weißen Blüten. Mitte Dezember beginnen außerdem die Sommerferien in Argentinien, die bis Februar andauern.

Wie in vielen katholischen Ländern wird Weihnachten in Argentinien hauptsächlich am Heiligabend gefeiert: Dann kommt die Familie zusammen, es wird die heilige Messe in der Kirche besucht und ein Festessen genossen, das typischerweise erst um 21 oder 22 Uhr beginnt. Um Mitternacht erleuchtet ein prächtiges Feuerwerk den Nachthimmel. Erst danach findet die Bescherung für die Kinder statt - die Geschenke bringt traditionellerweise «Papa Noel». Die Feierlichkeiten können bis in die frühen Morgenstunden andauern, die jüngere Generation lässt den Weihnachtsabend nach Mitternacht auch gerne in Clubs ausklingen.

An Heiligabend in Argentinien wird ein festliches Menü serviert, das oft mit «Asado» (gegrilltem Fleisch) beginnt, begleitet von Salaten wie «Ensalada rusa» und traditionellen Gerichten wie «Vitel toné» (Kalbfleisch mit Thunfisch-Mayo-Sauce). Auch Truthahn und Lamm sind beliebte Hauptgerichte. Als Nachspeise gibt es häufig «Panettone» (italienischer Weihnachtskuchen) sowie «Turrón» (Nougat) und «Dulce de Leche» in verschiedenen Desserts. Da Weihnachten im Sommer stattfindet, wird oft auch Eiscreme serviert. Die Mahlzeit wird mit Wein oder dem beliebten Cocktail «Fernet con cola» begleitet.

Der 6. Jänner wird in Argentinien als «Día de Reyes» gefeiert - ein Feiertag, der vor allem für Kinder von Bedeutung ist. Dieser Tag erinnert an die Reise der Heiligen Drei Könige, die dem neugeborenen Jesus Geschenke brachten. In der Nacht zum 6. Jänner stellen Kinder - gemeinsam mit Stroh und Wasser für die Kamele der Könige - oft ihre Schuhe oder Strümpfe bereit, in der Hoffnung, dass diese kleine Überraschungen oder Süßigkeiten hinterlassen. Der Tag wird außerdem durch religiöse Feiern, festliche Umzüge und die Zubereitung von «Roscón de Reyes» (einem traditionellen Kuchen) begleitet.